
Mein guter Mond -
Guter Mond, du gehst so stille
Noten - PDF
Impression von Hans-Jürgen Hufeisen
Besetzung
Blockflöte in C oder F und Klavier
Gesamtwerk
Aus der Produktion Album Abendstern mit Impressionen zu 24 Abendliedern. Ursprünglich erschienen 1995 mit 12 Titeln, erneuerte und erweiterte Auflage 2018 und 2022. | Blockflöte: Hans-Jürgen Hufeisen | Weitere Instrumente mit seinem Musikensemble, nähre Infos: Album Abendstern
Quelle
Text: Karl Enslin 1819-1875
Musik: anonym
Impression: Hans-Jürgen Hufeisen - aus der Produktion Kindertraumland 2005
Liedtext
Guter Mond, du gehst so stille
Durch die Abendwolken hin
Deines Schöpfers weiser Wille
Hieß auf jene Bahn dich zieh'n
Leuchte freundlich jedem Müden
In das stille Kämmerlein
Und dein Schimmer gieße Frieden
Ins bedrängte Herz hinein!
Guter Mond du wandelst leise
An dem blauen Himmelszelt,
Wo dich Gott zu seinem Preise
Hat als Leuchte hingestellt
Blicke traulich zu uns nieder
Durch die Nacht aufs Erdenrund.
Als ein treuer Menschenhüter
Tust du Gottes Liebe kund.
Guter Mond, so sanft und milde
Glänzest du im Sternenmeer,
Wallest in dem Lichtgefilde
Hehr und feierlich einher.
Menschentröster, Gottesbote
Der auf Friedenswolken thront,
Zu dem schönsten Morgenrote
Führst du uns, o guter Mond!
Anmerkung
Die Urfassung, ein anonymes, volkstümliches Liebeslied, ca. Ende 18. Jahrhundert. Der Sänger sehnt sich nach seiner neuen Geliebten. Doch er konnte sie nicht besuchen, da er bereits liiert ist. Die Melodie entstand ca. um 1800, Komponist unbekannt. Der Dichter und Schullehrer Karl Enslin schuf 1851 zur bestehenden Melodie eine neue dreistrophige Textfassung, ein Abendlied im christlichen Kontext, das heute sehr beliebt ist. Engelbert Humperdinck, der Komponist von der Oper Hänsel und Gretel, bearbeitete das Abendlied 1909 für Singstimme und Klavier.
Gedanken
Wir leben im Rhythmus eines Kreises, wir leben in den Jahreszeiten, der Mond kreist um die Erde, die Erde mit ihrem Mond um die Sonne. Wir können uns dem Sog eines Kreises nicht entziehen. Vielleicht sehnen wir uns deshalb nach Kreisformen in unseren spirituellen Ritualen und Feiern und werden darin ein Glied des Weltenkreises. Die Jahreszeiten sind wie ein Rondo der Seele. Das Vergehen und das Neuwerden können wir im Kreislauf des Jahres erleben. Darin können wir den Segen der Zeit spüren und annehmen. Für die Kelten waren die Jahreszeiten ein Abbild göttlicher Kraft.
Impression
Eine Tonmalerei: Die erste Textzeile ist Programm für die Einleitung der Musik - Guter Mond, du gehst so stille. Die Musik entfaltet eine aufleuchtende Abendstimmung, in der sich Weite und Ruhe ausbreiten. Das Intermezzo malt das Glitzern der Himmelslichter auf dunklem Hintergrund. Hans-Jürgen Hufeisen